Natrix maura (Linnaeus 1758)
Vipernatter / Viperine Snake
Familie: Wassernattern (Natricinae)
Wir halten 2,2 Tiere der Vipernatter (Ursprung: Südfrankreich). Es sind Nachzuchten von Jens Gudel (1,2 DNZ 2003, gefleckt) und Steven Bol (1,0 NZ 2006, gestreift).
Merkmale
Europas kleinste Wassernatter kommt gefleckt und gestreift vor. Größe: 60-80cm, max. 1m, (♀). ♀ sind größer und kräftiger als ♂. Der leicht zugespitzte Kopf ist deutlich vom Körper abgesetzt, sie hat runde Pupillen; Die Augen sind leicht nach oben gerichtet (aquatische Lebensweise), die Schuppen sind stark gekielt. Sie ähnelt durch das Zickzackmuster auf dem Rücken (v.a. bei Jungtieren) und dem Drohverhalten einer Viper (=> Name!)
Schutzstatus
meldepflichtig und geschützt nach BArtSchV Anhang 1, BNatSchG (Status B)
Unterarten
- keine -
Vorkommen/ Habitat
Verbreitung: S-Frankreich, Spanien, Portugal, W-Italien, Korsika und Sardinien, SW-Schweiz, NW-Afrika
Lebensraum: aquatil, 0-1500m NN, Flach- u. Hügelland, Feuchtwiesen, selten im Brackwasser. Oft am Rand stehender und langsam fließender Gewässer mit viel Ufervegetation, an Bergbächen.
Haltung
Die Vipernatter lebt im Flachterrarium (1 x 0,5 x 0,5 GL) mit Verstecken, Wasserschale (alternativ: Aqua-Terrarium), Kletterästen, Pflanzen, Wetbox bei 22-28 °C tagsüber (Spot: 34 °C) und nachts ca. 20 °C. Der Boden muss wie bei allen Wassernattern trocken sein. Eine Winterruhe für 8-10 Wochen bei 8-12 °C ist durchzuführen. Ähnlich zu haltende Arten: Natrix natrix, N. tessellata, Thamnophis sirtalis
Verhalten
tagaktiv; sehr guter Schwimmer, lebt stark aquatisch; flieht bei Gefahr ins Wasser; bei Gefahr Abwehrverhalten wie eine Viper (Zischen, Abflachen des Kopfes und Rumpfes, mehrmaliges Zustoßen mit geschlossenem Maul); Wird mit echten Vipern verwechselt und darum illegal (!) getötet, obwohl sie absolut harmlos ist. Entleeren der Analdrüsen bei Ergreifen (weniger bei eingewöhnten Tieren). Zum Sonnen wird auch gerne mal geklettert! Wir sind streng geschützt und lieben es etwas wärmer als unsere Verwandten Würfelnatter und Ringelnatter. Neben Fisch ernähren wir uns v.a. auch von Regenwürmern. Wir sind die kleinste europäische Natternart und leben sehr aquatil. Vipernattern sind absolut defensiv; wir wurden noch niemals gebissen, maximal werden Scheinbisse mit geschlossenem Maul ausgeführt.
Nahrung
Vipernattern fressen Süßwasserfisch und lassen sich auch an unbehaarte Nager gewöhnen. In der Natur werden auch Lurche bzw. deren Larven und Quappen erbeutet. Lebende Fische werden insbesondere von Jungtieren bevorzugt.
Fortpflanzung
Die Nachzucht gelingt regelmäßig mit 1-2 Gelegen/Jahr und ca. 8 Eiern (3-16). Die Eier werden an feuchten Stellen in das Erdreich gelegt oder in einer Wetbox mit Sphagnummoos. Nach 50-70 Tagen Inkubationsdauer bei 26-27 °C schlüpfen die kräftigen ca. 20cm langen Nattern. Gefressen werden in der Natur vor allem Quappen. Die Fütterung erfolgt mit kleinen Fischen oder Fischstreifen.
Literatur & Links
- Klesius, T., Die Vipernatter (Art-für-Art), NTV, Münster 2009
- Gruber, U., Die Schlangen Europas, 132- 135, Stuttgart 1989
Kreiner, Guido, Schlangen Europas, Chimaira-Verlag
Kwet, Axel, Reptilien und Amphibien Europas, Kosmos- Verlag 2005
Eine Vipernatter bei einer riesigen Forellenmahlzeit in der Natur